Meilensteine in der Entwicklung des Kindes

Babys erster Brei - so gelingt der Beikost-Start

11 Jan, 2017

Babys erster Brei - so gelingt der Beikost-Start

Ist mein Baby schon soweit?

Viele Eltern stellen sich die Frage, wann der perfekte Zeitpunkt für die Einführung der Beikost gekommen ist. Generell wird empfohlen, frühestens nach dem vierten Monat und spätestens nach dem sechsten Monat mit der Beikost zu beginnen. Jedes Baby entwickelt sich individuell, so gibt es Babys, die sich bereits sehr früh für die Nahrung ihrer Eltern interessieren und solche, die auch nach ihrem sechsten Lebensmonat noch nicht bereit für den Beikost-Start sind.

Ist dein Baby für seinen ersten Löffel Brei bereit?

Ob euer Baby schon bereit für seinen ersten Löffel Brei ist, könnt ihr an folgenden Anzeichen erkennen:
 

der Zungenstoßreflex, mit dem euer Baby feste Nahrung mit der Zunge aus dem Mund stößt, ist abgeschwächt bzw. verschwunden
- euer Baby kann seinen Kopf alleine halten
- es interessiert sich zunehmenden für feste Nahrung, beobachtet euch beim Essen und ahmt eure Kaubewegungen nach
- es kann mit minimaler Hilfe aufrecht sitzen und
- beherrscht die Koordination von Hand zu Mund.

Der Zeitpunkt für den ersten Versuch sollte gut ausgewählt werden. Wenn ihr eurem Schatz zum ersten Mal Brei anbieten möchtet, solltet ihr darauf achten, dass euer Baby nicht zu hungrig oder müde ist. Wichtig ist außerdem, dass ihr euch viel Zeit nehmt und geduldig an die Sache herangeht. 

Habt ihrbeispielsweise einen stressigen Tag oder ist euer Baby gerade erkältet, solltet ihr den Beikost-Start besser um einige Tage verschieben. Ihr solltet außerdem einen Zeitpunkt zwischen zwei Still- bzw. Fläschchenmahlzeiten für den ersten Versuch wählen. Euer Baby wird experimentierfreudiger sein, wenn es noch keinen sehr großen Hunger verspürt und ausgeruht ist. Lasst euch von möglichen Fehlversuchen nicht entmutigen, sondern starteteinfach einige Tage später den nächsten Versuch. 

Selbst wenn euer Baby schon die typischen Reifezeichen zeigt, kann es sein, dass es den Brei zunächst verweigert. Es ist für Babys eine große Umgewöhnung, feste Nahrung von einem Löffel aufzunehmen und zu schlucken, daher ist es absolut normal, wenn es nicht gleich beim ersten Versuch klappt.

Mit welchem Brei soll ich starten und was kommt danach?

Mittagsbrei

Für den ersten Brei bietet sich zunächst eine Gemüsesorte, z. B. Karotte an. Gebt eurem Baby ein paar Löffelchen, richtig satt wird es dann durch die anschließende Still- bzw. Flaschenmahlzeit. Wird euer Baby gut mit dem ersten Brei fertig, kann die Menge von Tag zu Tag gesteigert werden. Wichtig: jedes Baby hat sein eigenes Tempo, seid also nicht beunruhigt, wenn euer Schatz anfangs nur sehr kleine Mengen zu sich nimmt oder den Brei gar verweigert. Sobald es eine gute Portion Gemüsebrei zu sich nimmt, wird der Gemüsebrei um Kartoffeln erweitert (ihr könnt später auch mit Nudeln oder Reis variieren). 

Akzeptiert euer Baby diesen Brei, kommt in der darauffolgenden Woche Fleisch hinzu. Selbstgemachtem Brei sollte außerdem etwas Rapsöl und Orangensaft hinzugefügt werden, da das im Fleisch enthaltene Eisen durch die Vitamine besser vom Körper aufgenommen werden kann. Einmal pro Woche sollte für euer Baby ein Gemüsebrei, der einen fettreichen Seefisch enthält, auf dem Speiseplan stehen.

Abendbrei

Schafft euer Sprössling eine gute Portion Mittagsbrei (etwa 200 bis 250 Gramm), könnt ihr mit der Einführung des abendlichen Milch-Getreide-Breis beginnen. Wenn ihr den Brei selbst zubereiten möchtet, verwendet ihr dazu am besten Kuhmilch mit 3,5 % Fett und Getreidesorten, wie z. B. Hafer, Hirse, Dinkel oder Weizen. Wenn ihr fertigen Abendbrei zum Anrühren nutzen möchtet, solltet ihr darauf achten, dass dieser keinen Zucker enthält.

Nachmittagsbrei

Zum Schluss erfolgt die Einführung des Getreide-Obst-Breis, welchem keine Milchprodukte hinzugefügt werden sollten. Den meisten Babys schmeckt zu Beginn Apfel oder Birne am besten.

Da euer Baby nun drei Breimahlzeiten pro Tag zu sich nimmt, braucht es Flüssigkeit. Hier eignen sich am besten Trinkwasser, das jedoch nicht aus Bleileitungen kommen darf, oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees. Bietet während der Mahlzeiten und auch über den Tag verteilt immer wieder Flüssigkeit an.

Ungefähr ab dem zehnten Monat könnt ihr versuchen, euer Baby an das Familienessen zu gewöhnen. Da es nun auch schon mit stückiger Nahrung fertig wird, kann es mittags das Essen probieren, das ihr auch zu euch nehmt. Es sollte allerdings nur sparsam gewürzt und wenig gesalzen sein. Nach und nach kann auch der Abendbrei durch das familiäre Abendbrot und der Nachmittagsbrei durch Obstsnacks ersetzt werden. Zum Schluss wird die morgendliche Milchmahlzeit durch beispielsweise Brot mit Frischkäse ersetzt.

Gläschen oder selbst kochen?

Ob ihr den Babybrei selbst kochen oder auf Gläschenkost zurückgreifen wollt, bleibt natürlich euch überlassen. Der Vorteil selbst gekochter Babykost: ihr wisst genau, was drin ist und könnt nach Belieben kombinieren. Am besten greift ihr zu saisonalen, frischen und im Idealfall regionalen Biolebensmitteln. 

Habt ihr euch für Gläschenkost entschieden, spart ihr hierbei vor allem Zeit und seid in Sachen Qualität auch auf der sicheren Seite, da fertig Babykost regelmäßig strengen Kontrollen, auch im Bezug auf mögliche Schadstoffe, unterliegt. Manche Babys können mit fein pürierter Kost allerdings nicht viel anfangen. Lehnt euer Baby Brei immer wieder ab, könnt ihr ihm stattdessen einfaches Fingerfood anbieten. Diese Variante der Beikost wird Baby-Led-Weaning (BLW) genannt.

Auf folgende Lebensmittel sollten Babys im ersten Lebensjahr verzichten:

- Honig, da dieser Botulismussporen enthalten kann,die im unreifen Darm eines Babys keimen; dies kann zu tödlichen Vergiftungen führen
- Quark, da dieser viel Eiweiß enthält, welches Babys Nieren zu stark belastet
- Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen) sowie Zwiebeln undLauch führen zu Blähungen
- Rohe Eier, Rohmilch und zu kurz gebratenes Fleisch bergen eine hohe Salmonellengefahr
- Nüsse, da bei diesen hohe Erstickungsgefahr besteht. Diese sollten Kindern daher erst mit drei Jahren gegeben werden
- Salat kann von Babys noch nicht gekaut werden, sie verschlucken sich daran.

Außerdem sollten den Speisen eures Schatzes keine scharfen Gewürze, nur wenig Salz und keine zusätzlichen Süßstoffe hinzugefügt werden.

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