Meilensteine in der Entwicklung des Kindes

Wissenswertes über Töpfchentraining und Co.

7 Mar, 2017

Wissenswertes über Töpfchentraining und Co.

In der Regel reift irgendwann zwischen dem 2. und 5. Geburtstag die Darm- und Blasenkontrolle. Kinder nehmen von nun an Ausscheidungen bewusst wahr, teilen mit, wenn ihre Windel voll ist und zeigen zunehmend Interesse am Toilettengang. Mit durchschnittlich 2,5 Jahren bemerken sie ganz bewusst, dass die Blase voll ist. 

Das Einhalten stellt hierbei die größte Herausforderung dar, da dies die Anspannung von Schließmuskel und Beckenbodenmuskulatur erforderlich macht. Vielleicht geht euer Schatz schon auf die Toilette oder auf das Töpfchen, um Pipi zu machen, während es für den Stuhlgang noch nach einer Windel verlangt. Diesen Wunsch solltet ihr eurem Kind nicht abschlagen, da es sich mit der Windel vielleicht einfach noch sicherer fühlt. Beim Sauberwerden handelt es sich um einen Reifungsprozess, d. h. dass euer Kind damit - genauso wie beim Laufen und Krabbeln - erst beginnen wird, wenn es körperlich dafür ausreichend entwickelt ist. Mädchen werden übrigens in der Regel etwas früher trocken als Jungs.

Woran erkenne ich, dass mein Kind soweit ist?

Ihr solltet euer Kind genau beobachten und auf die Signale achten, die es euch sendet. Folgende Dinge sollte es schon beherrschen:

- es kann sich selbst die Hose herunterziehen
- es setzt sich eigenständig auf Töpfchen/Toilette
- es macht deutlich, dass es mal muss (verbal oder durch Gestik) und
- die Windel bleibt schon über längere Zeiträume trocken.

Außerdem zeigt ein Kind deutliches und ernst gemeintes Interesse am Gang zur Toilette, will keine Windel mehr tragen und zeigt sofort an, wenn die Windel voll ist und gewechselt werden soll.


Wie sinnvoll ist Töpfchentraining?

Früher waren mit 2 Jahren die meisten Kinder bereits trocken und es war normal, dass Kinder für mehrere Stunden auf das Töpfchen gesetzt wurden und dort ausharren mussten, um schnell von der Windel entwöhnt zu werden.

Aber wenn euer Kind körperlich noch nicht ausreichend entwickelt ist, wird kein Training der Welt das Sauberwerden beschleunigen. Daher sollte ein Kind niemals dazu gedrängt werden, ein Töpfchen zu benutzen. Euer Kind wird euch ganz deutlich anzeigen, wenn es bereit zum Sauberwerden ist. Bis dahin solltet ihr euch auf keinen Fall von Verwandten oder Kita-Mitarbeitern unter Druck setzen lassen, sondern das Thema Sauberwerden ganz gelassen angehen.

Tipps und Tricks zum Sauberwerden

Kinder schauen sich gerne alles bei ihren Eltern ab und auch der Gang zur Toilette macht sie neugierig. Nehmt euer Kind ruhig mit aufs stille Örtchen und erklärt, was es damit auf sich hat. So wird es sanft an das Thema herangeführt. Viele Kinder bemerken gerade im Sommer, dass es angenehmer ist, kein Windel zu tragen und wenn im heimischen Garten dann doch einmal ein kleines Missgeschick passiert, stellt dies kein Problem dar. Am besten könnt ihr daher im Sommer damit beginnen, die Windel wegzulassen.

Bei der Wahl des Töpfchens oder Toilettenaufsatzes könnt ihr euer Kind mit einbeziehen. Vielleicht darf es sich dies selbst aussuchen, so wird es automatisch interessanter für euer Kind. Das Töpfchen sollte nach dem Kauf von Anfang an im Badezimmer stehen, so gewöhnt sich euer Schatz direkt dahin, dorthin zu gehen, wenn es mal muss. Auch die Kleiderwahl sollte gut durchdacht sein, da es meistens ganz schnell gehen muss, wenn euer Kind merkt, dass es mal muss. Die Hosen sollten daher leicht herunterzuziehen sein, auch Windelslips halten nicht unnötig auf, wenn Eile geboten ist. 

Die meisten Kinder verzichten zunächst tagsüber auf ihre Windel, während es noch eine Weile dauert, bis sie auch nachts keine Windel mehr benötigen, da viele Kinder erst einmal noch nicht wach werden, wenn sie nachts zur Toilette müssen. Sobald euer Schatz auch nachts auf die Windel verzichten möchte, solltet ihr darauf achten, dass die Matratze vor kleinen Unfällen geschützt wird. 

Wie kann ich Enttäuschungen vermeiden?

Ein spielerischer Umgang mit dem Töpfchen ist eine wichtige Voraussetzung, damit euer Kind sich nicht unter Druck gesetzt fühlt. Viele Eltern bauen unbewusst eine gewisse Erwartungshaltung auf und sind dann enttäuscht, wenn dem Kind zu Beginn noch viele kleine "Unfälle" passieren, obwohl das ganz normal ist. Denn auch wenn euer Kind schon in der Lage ist, die Anweisung zu verstehen, dass es jetzt ins Töpfchen machen soll, bemerkt es meistens noch nicht rechtzeitig, dass es dringend muss. Dieses Gefühl entwickelt sich erst mit der Zeit. 

Bleibt daher bei kleinen Missgeschicken am besten ruhig und gelassen und vermeidet es unbedingt, zu schimpfen. Kinder spürendie Enttäuschung ihrer Eltern, fühlen sich dadurch oft unter Druck gesetzt und sind obendrein selbst von sich enttäuscht. Mit Gelassenheit und liebevolle Unterstützung begleitet ihr euren Schatz optimal durch das Abenteuer Sauberwerden. 

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