Sicherer und gesunder Schlaf

Woanders schlafen: Alles, was du wissen musst

24 Jan, 2022

Woanders schlafen: Alles, was du wissen musst

Woanders übernachten: Woran erkenne ich, dass es bei meinem Kind soweit ist?

Prinzipiell gibt es kein festes Alter, ab dem euer Kind bereits ist, woanders zu übernachten. Bei einigen Kindern geht das sehr schnell, während sich andere mit dem Auswärtsübernachten auch mit fünf oder sechs Jahre sehr schwertun. Da jedes Kind individuelle Bedürfnisse hat, kommt es eher darauf an, bei wem und zu welchem Zeitpunkt es auswärts übernachtet. Fremdelt euer Kind beispielsweise stark, so ist es keine gute Idee, es woanders übernachten zu lassen. Prinzipiell solltest du dein Kind zu nichts drängen, sondern darauf warten, bis es von selbst den Wunsch äußert, bei Freunden oder den Großeltern zu nächtigen.

Bei wem sollte ich mein Kind übernachten lassen?

Sobald euer Kind den Wunsch äußert, woanders zu nächtigen, steht ihr vermutlich vor der Frage: Wollen wir dies erlauben oder nicht? Das richtet sich natürlich hauptsächlich danach aus, bei wem euer Kind übernachten möchte. Ihr solltet eure Entscheidung vor allem davon abhängig machen, ob ihr die Person(en) bereits kennt und diesen euer Vertrauen schenkt. Sollte das nicht der Fall sein, so bietet es sich an, die Eltern der Kindergarten- oder Schulfreunde vorher kennenzulernen. Denn schlussendlich müsst ihr ein gutes Gefühl haben, wenn ihr euer Schätzchen für eine oder mehrere Nächte „in fremde Hände“ gebt. Hierbei gilt es allerdings, auch nicht zu „übervorsichtig“ zu agieren. Irgendwann müsst ihr lernen, ein Stück weit loszulassen, damit euer Kind lernt, wie es ist, auf eigenen Beinen zu stehen. Eine auswärtige Übernachtung eures Kindes solltet ihr also nur dann nicht erlauben, wenn berechtigte Gründe dagegensprechen – etwa, falls ihr davon ausgeht, dass die Sorgfaltspflicht vernachlässigt wird und das Kindeswohl gefährdet ist.

Was gibt es im Vorfeld zu beachten?

 Sprich zunächst einmal mit deinem Kind und versichere ihm, dass es jederzeit anrufen oder auch zurückkommen kann, falls es sich unwohl fühlt. Mit der „Gastfamilie“ solltet ihr ebenfalls sprechen, um über den Ablauf und das benötigte Gepäck Bescheid zu wissen. Damit sich euer Kind geborgen und (beinahe) wie Zuhause fühlt, sollte es sein Lieblingskissen oder -kuscheltier dabeihaben. Außerdem solltet ihr die Gastfamilie über mögliche Allergien eures Kindes oder Medikamente informieren. Für den Notfall solltet du zudem deine Telefonnummer bei der Gastfamilie hinterlassen, damit dein Kind im Zweifelsfall jederzeit anrufen und zurück nach Hause kommen kann.

Was gehört alles in die Übernachtungstasche?

Damit dein Kind alles dabei hat, um sich bei einer anderen Familie wohlzufühlen, solltest du spätestens einen Abend vorher eine Übernachtungstasche packen. Denke dabei an die nachfolgenden Dinge, damit dein kleines Schätzchen auch auswärts gut versorgt ist:

  • Ein Zettel mit eurer Handy- oder Festnetznummer
  • Lieblingskuscheltier oder Schmusedecke
  • Schlafsachen (Pyjama, Schlafsack, Schnuller...)
  • Wechselsachen
  • Kulturbeutel mit Hygieneartikeln
  • Spielzeug oder, für ältere Kinder, Spiele oder Filme für die Abendgestaltung
  • Dinge für das Gute-Nacht-Ritual (Lieblingsbuch, Nachtlicht, Flasche, Spieluhr etc.)

Kinder-Übernachtungsbesuch: Das musst du beachten

Falls du selbst als „Gastmutti“ ein Kind beherbergst, musst du keine großartigen Vorbereitungen treffen. Versuche stattdessen, euer Gastkind ganz normal in eueren Alltag einzubinden. Sollten weder Erwarten Probleme auftauchen, gilt es, zunächst ruhig zu bleiben und gelassen zu reagieren:

  • Streiten sich die Kinder untereinander, so solltest du genau abwägen, ob es sich lohnt, als Erwachsener einzuschreiten. Normalerweise vertragen sich die Kinder schnell wieder und der Streit ist vergessen.
  • Anders sieht es aus, wenn das Gastkind krank wird oder sich aus anderen Gründen nicht wohlfühlt. Auch Heimweh kann ein Grund sein, warum euer Gastkind traurig ist. In diesem Fall könnt ihr zunächst versuchen, euer Gastkind zu beruhigen. Sollte sich die Situation aber nicht bessern oder sich das gesundheitliche Befinden des Kindes plötzlich verschlechtern, dann ist es sinnvoll, die Eltern zu informieren, damit sie ihren Nachwuchs abholen. 

Was tun, wenn es schwerfällt, das eigene Kind gehen zu lassen?

Auch ihr als Eltern könnt Sehnsucht nach eurem Kind bekommen, sodass es euch anfangs schwerfällt, für einen Abend loszulassen. Ihr kommt mit der zeitweisen Trennung von eurem kleinen Schätzchen besser zurecht, indem ihr ruhig und gelassen agiert, ohne euch unnötige Sorgen zu machen. Schlussendlich legt ihr mit der „Auswärtsübernachtung“ einen wichtigen Grundstein dafür, dass euer Kind später selbstständig leben kann. Haltet euch daher mit der Verabschiedung am besten kurz, umarmt euer Kind und gebt ihm zu verstehen, dass alles in Ordnung ist. Versucht außerdem, die zeitweise Abwesenheit eures Kindes positiv zu sehen: Jetzt habt ihr schöne Momente nur für euch und könnt Dinge machen, für die ihr sonst kaum Zeit habt.

Tipps für eine gelungene Pyjamaparty

  • Mit einem neuen Schlafanzug oder einem neuen T-Shirt ist euer Kind bestens für den auswärtigen Ausflug gerüstet. Vielleicht findet beim Gastgeber ja auch eine Mottoparty statt – eine gute Gelegenheit, um vorher zusammen einzukaufen und die Vorfreude zu steigern.
  • Lasst den Kindern Zeit, um anzukommen und zu spielen. Meistens brauchen Kinder gar kein „straffes Programm“, sondern wollen einfach nur zusammen Spaß haben und sich austoben.
  • Im Sommer bietet es sich an, etwas draußen zu unternehmen. Beim Grillen, gemeinsamen Pizzabacken oder einer spannenden Nachtwanderung vergeht die Zeit wie im Flug.
  • Falls die Kids am nächsten Tag übermüdet sind, sollte ihr nicht zu viele Aktivitäten planen und dem Nachwuchs stattdessen Zeit zum Ausruhen geben.
  • Sollte euer Kind ängstlich sein, ist es absolut kein Problem, die Pyjamaparty abzubrechen. Insbesondere bei jüngeren Kindern sind „Rückschläge“ ganz normal und kein Grund, umDruck auszuüben. Stattdessen solltest du dein Kind bei seinen ersten Schritten in die Selbstständigkeit begleiten und jederzeit als Ansprechpartner da sein – sei es Zuhause oder am Telefon. Irgendwann klappt es mit der Auswärtsübernachtung ganz von selbst.