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Einschlafhilfen: Tees und Breie gegen Schlafprobleme

6 May, 2024

Einschlafhilfen: Tees und Breie gegen Schlafprobleme

Wenn die Nacht hereinbricht und der Schlaf nicht kommen will, suchen viele nach sanften Hilfsmitteln, um besser einschlafen zu können. Unter den vielen verfügbaren Optionen haben sich Einschlaftees und spezielle Breie einen Namen gemacht. Aber wie effektiv sind sie wirklich bei Schlafproblemen?

Einschlaftees: Die Kraft der Kräuter

Seit Jahrhunderten setzen Menschen auf die beruhigenden Eigenschaften von Kräutern. Einschlaftees, oft gemischt mit Kamille, Baldrian, Lavendel oder Passionsblume, zielen darauf ab, den Körper zu entspannen und den Geist zu beruhigen. 

Besondere Vorsicht bei Neugeborenen und Babys

Für Neugeborene und Babys ist es besonders wichtig, mit großer Sorgfalt zu wählen, was sie konsumieren. Im Gegensatz zu älteren Kindern und Erwachsenen, für die ein Tee am Abend Teil eines beruhigenden Rituals sein kann, müssen bei Säuglingen die Inhaltsstoffe und möglichen Auswirkungen auf ihre Gesundheit genau bedacht werden. Die Empfehlung lautet allgemein, in den ersten Lebensmonaten ausschließlich auf Muttermilch oder Säuglingsnahrung zurückzugreifen. Der Grund dafür ist, dass in diesem frühen Stadium der Entwicklung Babys spezielle Nährstoffanforderungen haben und ihr Verdauungssystem noch sehr empfindlich ist. Darüber hinaus kann die Einführung von zusätzlichen Getränken wie Tees, die bestimmte Kräuter enthalten, unvorhersehbare Reaktionen hervorrufen und sollte ohne medizinische Beratung vermieden werden.

Die beruhigende Wirkung der Muttermilch

Eines der Schlüsselelemente, die in der Muttermilch gefunden wurden und beruhigende Eigenschaften aufweisen, sind die sogenannten Opioidpeptide. Diese natürlichen chemischen Verbindungen ähneln in ihrer Wirkung leichten Schmerzmitteln und haben eine nachweislich beruhigende Wirkung auf das Baby. Sie werden während des Stillens freigesetzt und helfen dem Baby, sich zu entspannen und wohlzufühlen.

Melatonin und Oxytocin: Hormone, die beruhigen

Darüber hinaus enthält Muttermilch Hormone wie Melatonin, das bekanntermaßen den Schlaf fördert. Melatonin hilft dem Baby, einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus zu entwickeln. Die Konzentration dieses Hormons in der Muttermilch variiert im Tagesverlauf, mit einem Höhepunkt in den Nachtstunden, was den Schlaf des Babys unterstützt.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist das Hormon Oxytocin, das sowohl bei der Mutter als auch beim Baby während des Stillens freigesetzt wird. Oxytocin, oft als "Liebeshormon" bezeichnet, fördert das Gefühl der Ruhe, Zuneigung und Bindung zwischen Mutter und Kind. Die Freisetzung dieses Hormons beim Stillen stärkt nicht nur die emotionale Bindung, sondern hat auch eine beruhigende Wirkung auf das Baby.

Ab wann können Babys Tee trinken?

Ab dem Alter von etwa 6 Monaten, wenn Babys in der Regel mit der Einführung von Beikost beginnen, kann in einigen Fällen und nach Rücksprache mit einem Kinderarzt oder einer Kinderärztin die vorsichtige Einführung von bestimmten Tees in sehr begrenzten Mengen in Betracht gezogen werden. Auch dann sind die meisten Kräutertees für Babys und kleine Kinder nicht empfohlen, insbesondere solche mit starken Wirkstoffen wie Baldrian oder Passionsblume, da sie das Verdauungssystem des Babys beeinträchtigen oder andere unerwünschte Effekte haben können.

Für ältere Kinder kann die Gabe von milden Kräutertees wie Kamillentee in Maßen akzeptabel sein.

Rezepte für beruhigende Einschlaftees

Hier sind zwei einfache Rezepte für Einschlaftees, die die Kraft der Kräuter nutzen, um Entspannung und einen besseren Schlaf zu fördern:

1. Kamillen-Lavendel-Tee

Zutaten:

  • 2 Teelöffel getrocknete Kamillenblüten
  • 1 Teelöffel getrocknete Lavendelblüten
  • 250 ml kochendes Wasser

Zubereitung:

  • Kamillen- und Lavendelblüten in eine Teekanne geben.
  • Mit kochendem Wasser übergießen.
  • Den Tee 5-10 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Je länger der Tee zieht, desto intensiver werden das Aroma und die beruhigende Wirkung.
  • Den Tee durch ein Sieb in eine Tasse gießen.
  • Nach Belieben leicht mit Honig süßen.

2. Baldrian-Passionsblumen-Tee

Zutaten:

  • 1 Teelöffel getrocknete Baldrianwurzel
  • 1 Teelöffel getrocknete Passionsblumenkräuter
  • 250 ml kochendes Wasser

Zubereitung:

  • Baldrianwurzel und Passionsblumenkräuter in eine Teekanne geben.
  • Mit kochendem Wasser übergießen.
  • Den Tee 10-15 Minuten zugedeckt ziehen lassen. Die längere Ziehzeit ist wichtig, um die wirksamen Bestandteile aus der Baldrianwurzel zu extrahieren.
  • Den Tee durch ein Sieb in eine Tasse gießen.
  • Optional mit einem Teelöffel Honig süßen.

Bei der Verwendung von Kräutertees zur Förderung des Schlafes ist es wichtig, auf die Qualität der Kräuter zu achten und sicherzustellen, dass sie aus einer zuverlässigen Quelle stammen. Personen, die schwanger sind, stillen oder bestimmte Medikamente einnehmen, sollten vor dem Verzehr dieser Tees einen Arzt konsultieren, um mögliche Wechselwirkungen oder Kontraindikationen auszuschließen.

Breirezepte für eine ruhige Nacht

Spezielle Breie, oft angereichert mit Zutaten wie Bananen, Hafer oder Mandelmilch, enthalten Nährstoffe wie Magnesium oder Tryptophan, die für ihre schlaffördernden Eigenschaften bekannt sind. Magnesium zum Beispiel kann bei der Entspannung der Muskeln helfen, während Tryptophan eine Rolle bei der Produktion des Schlafhormons Melatonin spielt. Diese Breie können besonders bei Kindern hilfreich sein, um ihnen zu helfen, durchzuschlafen.

Hier sind zwei einfache Rezepte für Brei, die für Babys geeignet sind, sobald sie mit fester Nahrung beginnen können (in der Regel ab dem 6. Monat):

1. Bananen-Haferflocken-Brei zum Einschlafen

Zutaten:

  • 1/2 reife Banane
  • 2 Esslöffel feine Haferflocken
  • 4 Esslöffel Muttermilch, Formelmilch oder ab dem 6. Monat auch Wasser

Zubereitung:

  • Die Haferflocken in einem kleinen Topf mit der Milch oder dem Wasser auf mittlerer Hitze kochen, bis sie weich sind und eine breiige Konsistenz haben.
  • Die Banane mit einer Gabel zerdrücken.
  • Die gekochten Haferflocken etwas abkühlen lassen und dann mit der zerdrückten Banane mischen.
  • Vor dem Füttern auf eine sichere Temperatur abkühlen lassen.

2. Apfel-Zimt-Reisbrei

Zutaten:

  • 1 kleiner Apfel
  • 2 Esslöffel Reisflocken (für Babys geeignet)
  • Eine Prise Zimt (optional, je nachdem, ob das Baby bereits Gewürze probiert hat)
  • 4 Esslöffel Muttermilch, Formelmilch oder ab dem 6. Monat auch Wasser

Zubereitung:

  • Den Apfel schälen, entkernen und in kleine Stücke schneiden.
  • Die Apfelstücke in einem kleinen Topf mit ein wenig Wasser dünsten, bis sie weich sind.
  • Den gedünsteten Apfel pürieren oder mit einer Gabel zerdrücken.
  • Reisflocken, Apfelpüree, und eine Prise Zimt in einem Topf mit der Milch oder dem Wasser erwärmen, bis alles gut vermischt und warm ist.
  • Vor dem Füttern auf eine angemessene Temperatur abkühlen lassen.

Beim Einführen neuer Lebensmittel in die Ernährung deines Babys ist es wichtig, auf allergische Reaktionen zu achten und jedes neue Lebensmittel einzeln für einige Tage zu testen, bevor ein weiteres hinzugefügt wird. Außerdem sollte die Hauptquelle für die Ernährung in den ersten Lebensmonaten Muttermilch oder Formelmilch sein, und feste Nahrung sollte nur als Ergänzung dienen.

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