Ein Märchen zeichnet sich neben seinen magischen Bewohnerinnern und Bewohnern durch seine einfache Erzählstruktur aus, in dem das Gute auf das Böse trifft. Egal wie aussichtslos die Situation der Heldin oder des mutigen Prinzen auch scheint - am Ende der Geschichte siegt meistens das Gute und das Böse wird für seine Taten bestraft. Dies führt dazu, dass du deinem Kind beim Vorlesen eine positive Grundeinstellung vermittelst, was sein Verhalten im Alltag beeinflusst. Schließlich hat es gelernt, dass das Gute immer gewinnt, weshalb es selbst so handeln möchte.
Vorlesen von Märchen regt die Fantasie an
Ebenfalls regt das Vorlesen von Märchen die Fantasie deines Kindes an und vermittelt ihm den Glauben, dass alles möglich ist. Dadurch empfindet es Dinge, die es im täglichen Leben nicht versteht, als magisch. Das ist völlig normal, da das logische Denken in der frühen Kindheit kaum ausgeprägt ist. Dennoch ist dein kleiner Spross neugierig und will die Welt verstehen. Gleichzeitig steigt sein Selbstbewusstsein an, da es deinem kleinen Schatz leichtfällt, sich in den Hauptcharakter des Märchens hineinzuversetzen und sich mit ihm zu identifizieren. Folglich fühlen sich alle Abenteuer, die die beiden miteinander erleben, sehr real und aufregend an.
Ein weiterer Punkt, den ein Märchen deinem Kind vermittelt ist: Du bist niemals allein. Jedem mutigen Märchencharakter eilt zu gegebener Zeit ein tapferer Helfer zur Seite, der ihn bei der Bewältigung seiner Aufgaben unterstützt, woraus oft eine Freundschaft fürs Leben entsteht, wie zum Beispiel bei den sieben Zwergen, die Schneewittchen aufnehmen und am Ende retten.
Pädagogischer Wert von Märchen
Hinzu kommt, dass die lebhaften, bunten Geschichten unterbewusst auch pädagogische Botschaften aussenden. Aus dem Märchen König Drosselbart lernt dein Kind zum Beispiel, dass es nicht zu hochmütig sein sollte oder aus der Geschichte von Frau Holle, dass ein Mensch Verantwortung für sein Handeln übernehmen muss. Durch die spannend verpackten Geschichten nimmt es diese Impulse leicht auf und übernimmt diese Denkweise automatisch.
Eltern-Kind-Bindung stärken
Außerdem trägt die Vorlesezeit, die du mit deinem kleinen Schatz verbringst, einen großen Anteil zu einer positiven Eltern-Kind-Bindung bei. Bei gedimmtem Licht, unter der großen Kuscheldecke an Mama oder Papa geschmiegt zu sein, bedeutet für dein Kind eine ganz besondere Atmosphäre, die du während eures abendlichen Rituals sicherlich genauso genießen wirst.
Besonders gut kommen die Märchen bei deinem kleinen Liebling an, wenn du sie aktiv und lebendig erzählst. Zusätzlich kann er dir erzählen, was er auf den Bildern in seinem Buch erkennen kann, um die Geschichte noch realer werden zu lassen. Wenn dein Kind schon selbst Lesen kann, könnt ihr euch auch abwechseln oder ihr überlegt euch ein alternatives Ende.
Probiere es einfach mal aus – du wirst sehen, dass dein Schatz diese Wendung bemerkt und dich mit einem „So geht die Geschichte aber nicht aus“, darauf aufmerksam macht. Aber vielleicht gefällt euch die neue Version ja auch viel besser und ihr kreiert in Zukunft gemeinsam ganz neue Märchen, in denen ihr gemeinsam neue Welten entdeckt und aufregende Abenteuer erlebt.