Folgende Punkte sollten beim Kauf eines Kindersitzes beachtet werden:
1. Der Sitz muss sowohl zum Gewicht als auch zur Körpergröße eures Kindes passen. Daher ist es von Vorteil, wenn ihr euer Kind beim Kauf mitnehmt und es probesitzen kann. Ist euer Kind schon etwas älter, kann es euch direkt im Laden mitteilen, ob der Sitz bequem ist und gefällt.
2. Der Sitz muss den aktuell gültigen Prüfstandards entsprechen. Überprüfen könnt ihr dies am orangfarbenen Prüfsiegel, dass sich auf jedem Sitz befindet. Darauf steht ein großes E, das für Europa steht und darunter befindet sich eine Ziffer. Steht dort eine 04, dann entspricht der Sitz der aktuellen Norm. Befindet sich auf dem Prüfsiegel eine 03, entspricht der Sitz der alten Norm. Das bedeutet, dass der Kindersitz zwar noch genutzt, aber im Handel nicht mehr verkauft werden darf.
3. Der Sitz muss auch zu eurem Auto passen. Nicht jeder Sitz ist für jedes Auto geeignet. Dies gilt vor allem, wenn man das Sicherungssystem ISOFIX nutzen möchte. Ihr könnt euch im Vorfeld bei eurem Fahrzeughersteller erkundigen und außerdem das Auto beim Kauf des Sitzes mitnehmen, um direkt vor Ort testen zu können, ob der Sitz zu eurem Auto passt.
So kann ein Fehlkauf vermieden werden. Kinderautositze sind in verschiedene Gruppen unterteilt Um den passenden Kindersitz für euer Kind zu finden, solltet ihr zunächst schauen, welche Sitzgröße es benötigt.
Es gibt folgende Gruppen:
Gruppe 0/0+
Zu dieser Gruppe zählen die Babyschalen, die entgegen der Fahrtrichtung im Auto angebracht werden. Sie sind von Geburt an und für Babys und Kleinkinder mit einem Gewicht von bis zu 9 bzw. 13 kg geeignet. Dieser Sitz sollte möglichst spät gewechselt werden, nämlich erst dann, wenn der Scheitel des Kindes gerade eben noch nicht über den oberen Rand hinausragt. Im Falle eines Unfalls werden Wirbelsäule und Nacken in der Babyschale nicht so hohen Belastungen ausgesetzt und besser geschützt.
Gruppe I
Die Kindersitze dieser Gruppe sind für Kinder mit einem Gewicht von 9 bis 18 kg geeignet. Sie verfügen in der Regel über sogenannte Hosenträgergurte. Zur optimalen Sicherung ist es wichtig, dass sie straff sitzen. Bei den meisten Kinder passen die Sitze in etwa bis zu einem Alter von vier Jahren.
Gruppe II/III
Kindersitze der Gruppe II sind für Kinder mit einemGewicht von 15 bis 25 kg geeignet. Kindersitze der Gruppe III eignen sich für Kinder mit einem Gewicht von 22 bis 36 kg. Zu diesen Gruppen zähle sämtliche Sitzerhöhungen mit bzw. ohne Schlafstütze. Es wird der normale Dreipunktgurt genutzt.
Damit er richtig an der Schulter sitzt und nicht am Hals einschneidet, verläuft er durch Schulterspangen. Außerdem wird der Gurt im Beckenbereich so fixiert, dass der Bauchraum des Kindes geschütztund bei einem Unfall nicht eingeklemmt oder gequetscht wird.
Warum ISOFIX besondere Sicherheit bietet
Bei ISOFIX handelt es sich um ein Befestigungssystem, bei dem der Kindersitz in zwei Halterungen auf der Rückbank eures Autos eingeklickt wird und somit fest mit der Karosserie verbunden ist. Vor allem diese feste Verbindung macht das System besonders sicher.
Auch bei der Montage des Sitzes kann man im Prinzip keine Fehler machen und genau hier liegt der Vorteil gegenüber der Anbringung von Kindersitzen mit dem herkömmlichen Gurt.
Wird ein Kindersitz nämlich nicht ausreichend befestigt und verläuft der Gurt nicht richtig, kann dies bei einem Unfall zu schweren Verletzungen führen. Um festzustellen, welcher Sitz und welches Sicherungssystem für euer Auto am besten geeignet ist, solltet ihr euch unbedingt in einem Fachgeschäft über die verschiedenen Möglichkeiten beraten lassen.
Beim Kauf eines gebrauchten Kindersitzes ist besondere Vorsicht geboten
Wenn ihr einen gebrauchten Kindersitz kaufen möchtet, solltet ihr diesen ganz genau auf mögliche Beschädigungen untersuchen. Es könnte sein, dass der Verkäufer falsche Angaben zur Beschaffenheit des Sitzes macht und im schlimmsten Fall sogar verschweigt, dass der Sitz nicht unfallfrei ist.
Bereits feine Risse sorgen dafür, dass die Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist. Vom Kauf eines gebrauchten Sitzes solltet ihr auch dann absehen, wenn dieser schon älter als vier Jahre ist. Ein Materialverschleiß ist dann sehr wahrscheinlich. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollte man daher sein Geld besser in ein neues Modell investieren.
Doch es gibt eine Sache, die genauso wichtig ist wie der richtige Sitz: Nämlich wie ihr eure Kinder darin anschnallt. Ja, ihr habt richtig gelesen. Der beste Kindersitz kann eure Kleinen im Auto nicht beschützen, wenn sie im Sitz nicht richtig angeschnallt sind.
Grundsätzlich gilt: Ein sicherer Kindersitz ist eng! Besonders bei Babys und kleineren Kindern. Das 5-Punkt-Gurtsystem (meist Babyschale und viele Folgesitze ) sollte eng an den Schultern des Kindes anliegen. Am besten klappt das, wenn ihr zunächst die Gurte im Hüftbereich festzieht und dann die Schultergurte. Seid hier bitte nicht zu zaghaft – ihr reduziert auf diese Weise die Verletzungsgefahr bei einem Unfall ganz deutlich. Kein Baby weint, wenn der Gurt zu locker ist.
Habt ihr ihn tatsächlich einmal zu fest gezogen, wird euer Kind euch das wissen lassen und ihr könnt den Gurt dann noch einmal regulieren. Wichtig ist auch, dass der Schultergurt in Höhe der Schulterlinie verläuft. Optimal hierfür sind Gurtsysteme, die in der Höhe verstellbar sind. Bei vielen Joie-Sitzen passt sich die Höhe der Gurte automatisch an, wenn ihr die Kopfstütze verstellt. So drücken die Schultergurte den Körper des kleinen Passagiers nicht nach unten und sind bequem UND sicher.
Damit die Gurte auch eng am Körper anliegen können, sollte euer Baby keine dicke Winterjacke unter dem Gurt tragen.