Fremdkörperaspirationen treten am häufigsten im Alter zwischen 6 Monaten und 5 Jahren auf. Ihren statistischen Höhepunkt erreichen etwa zwischen dem zweiten und dritten Lebensjahr deines Kindes.
Typische Dinge, die dein kleiner Schatz verschlucken kann, sind kleine Spielzeugteile wie zum Beispiel Murmeln, Perlen oder kleine Holzklötze, aber auch Nahrungsmittel wie Popcorn, Weintrauben oder Nüsse. Münzen, Knöpfe und Fruchtkerne können ebenfalls schnell verschluckt werden.
Das Hauptsymptom für einen verschluckten Gegenstand ist zunächst einmal ein dauerhaftes Husten, welches von Keuchen und einsetzender Atemnot begleitet werden kann. Wenn dein Kind zu wenig Sauerstoff bekommt, kann sich sein kleines Gesicht bläulich verfärben. Dann ist es höchste Zeit zu handeln!
Das ineffektive Husten
Ein ineffektives Husten erkennst du daran, dass dein Kind zum Husten nicht mehr richtig Luft holt, sein Husten leiser wird, sein Bewusstsein sich verschlechtert oder dass sich seine Haut blau färbt.
Alarmiere sofort den Rettungsdienst und bring deinen kleinen Schatz dann in einer stabile Kopf-Tieflage. Dazu legst du ihn mit dem Bauch auf deinen Schoß oder Unterarm, und stabilisierst seinen kleinen Kopf mit deiner Hand. Anschließend schlägst du dosiert, aber dennoch kräftig mit der flachen Hand auf seinen Rücken zwischen die Schulterblätter. Dies solltest du maximal fünf Mal wiederholen.
Das Heimlich-Manöver
Falls sich der Fremdkörper durch die Schläge nicht gelöst hat, musst du im nächsten Schritt bis zu fünf Mal das Heimlich-Manöver ausführen. Bei diesem erhöhst du durch mehrere ruckartigen Kompressionen auf den Oberbauch deines Kindes den Druck auf die Lunge, wodurch der Gegenstand herausgepresst werden soll. Im Anschluss wechselst du wieder in die Kopf-Tieflage.
Die Thoraxkompressionen
Wenn dein Kind jünger als ein Jahr ist, führst du stattdessen Thoraxkompressionen im Wechsel mit den Schlägen auf den Rücken durch. Diese Maßnahmen solltest du auf jeden Fall unter fachmännischer Anleitung üben, damit du sie im Ernstfall beherrschst und deinem Kind zügig helfen kannst. Hierfür gibt es spezielle Erste-Hilfe-Kurse, in denen du die Griffe an einer Notfallpuppe ausprobieren kannst.
Das effektive Husten
In weniger akuten Fällen, wenn dein Kind zum Beispiel normal mit dir redet und nur ab und zu hustet, reicht es aus, wenn du in seinem Mund nach dem Gegenstand schaust. Durch das sogenannte effektive Husten kann dieser nämlich wieder zum Vorschein kommen. Hab dabei ein bisschen Geduld und beobachte dein Kind ganz genau. Ermuntere es dabei, immer weiter zu Husten, damit sich der Fremdkörper aus seiner Lunge heraus bewegen kann. Falls er sich nicht einfach wieder aushusten lässt, kannst du im Krankenhaus eine Röntgenaufnahme anfertigen lassen. Auf dieser können die Ärzte sehen, wie der verschluckte Gegenstand in der Lunge deines Kindes liegt und eine fundierte Entscheidung treffen, wie sie diesen entfernen. In der Regel geschieht dies mit Hilfe einer Bronchoskopie, bei der unter Betäubung ein Schlauch mit einer kleinen Kamera durch den Mund deines Kindes eingeführt wird.
Versuche einer Fremdkörperaspiration so weit wie möglich vorzubeugen, um dein Kind nicht in Gefahr zu bringen. Lagere kleinteiliges Spielzeug und kleine Bastelutensilien dort, wo dein Kind sie nicht allein erreichen kann. Ebenfalls solltest du ungeeignete Lebensmittel für dein Kind unzugänglich lagern. Bleib bei deinem Liebling, wenn dieser etwas isst, um im Ernstfall schnell handeln zu können.
Es ist auch sinnvoll, sich als (werdende) Eltern mit einem Erste-Hilfe-Kurs auf solche Situationen vorzubereiten!
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