Baby nächtliche Wachzeiten

Nächtliche Wachphasen von 1–2 Stunden? Ursachen und Lösungen

Viele Eltern kennen es: Mitten in der Nacht wird das Kind wach – und bleibt es für eine oder sogar zwei Stunden. Es wirkt entweder hellwach und voller Energie oder quengelig und übermüdet. Solche langen Wachphasen sind für alle Beteiligten anstrengend und können den gesamten Schlafrhythmus durcheinanderbringen.

Doch warum kommt es überhaupt zu diesen nächtlichen Wachzeiten? Und was kannst du tun, um sie zu reduzieren? In diesem Artikel erfährst du die häufigsten Ursachen und hilfreiche Lösungsansätze.

Warum wird dein Kind nachts wach – und bleibt es lange wach?

Nicht jedes nächtliche Erwachen bedeutet, dass etwas nicht stimmt. Kurze Wachphasen zwischen den Schlafzyklen sind völlig normal. Problematisch wird es jedoch, wenn dein Kind regelmäßig für längere Zeit wach ist und nicht wieder einschläft. Hier sind die häufigsten Ursachen:

1. Zu viel Tagesschlaf oder falsche Schlafverteilung

Wenn dein Kind tagsüber sehr lange schläft oder zu spät am Nachmittag ein Nickerchen macht, kann es sein, dass es nachts schlicht nicht müde genug ist. Auch ein zu früher Start in die Nacht kann dazu führen, dass dein Kind in den frühen Morgenstunden eine lange Wachphase hat.

Lösung:

  • Prüfe die Gesamtschlafmenge deines Kindes und achte darauf, dass die Schlafzeiten altersgerecht verteilt sind.
  • Halte die letzte Wachphase des Tages nicht zu kurz, um sicherzustellen, dass dein Kind abends ausreichend müde ist.

2. Übermüdung und zu lange Wachzeiten

Das Gegenteil kann ebenfalls der Fall sein: Ist dein Kind tagsüber übermüdet, produziert der Körper vermehrt Cortisol, ein Stresshormon, das das Wiedereinschlafen erschwert. Das kann dazu führen, dass dein Kind nachts länger wach liegt, obwohl es müde ist.

Lösung:

  • Achte auf eine gute Balance zwischen Wach- und Schlafzeiten.
  • Vermeide es, dein Kind „zu lange ziehen zu lassen“, auch wenn es tagsüber aktiv wirkt.

3. Entwicklungsschübe und kognitive Verarbeitung

Besonders im ersten Lebensjahr und darüber hinaus gibt es immer wieder Phasen, in denen Kinder neue Fähigkeiten erlernen. Ob Krabbeln, Laufen oder Sprechen – die vielen neuen Eindrücke müssen verarbeitet werden, was den Schlaf beeinflussen kann.

Lösung:

  • Sei geduldig und begleite dein Kind liebevoll durch diese Phase.
  • Biete tagsüber ausreichend Zeit für Bewegung und Exploration, damit dein Kind abends weniger Verarbeitungsbedarf hat.

4. Unzureichende körperliche oder geistige Auslastung

Kinder brauchen Bewegung und mentale Anreize, um sich ausreichend müde zu fühlen. Fehlt eine dieser Komponenten, kann das dazu führen, dass dein Kind nachts länger wach bleibt.

Lösung:

  • Achte auf eine gute Mischung aus körperlicher Aktivität und geistiger Beschäftigung im Tagesverlauf.
  • Frische Luft und Bewegung am Nachmittag fördern eine gesunde Müdigkeit am Abend.

5. Externe Faktoren und Schlafumgebung

Lichtquellen, Geräusche oder ungünstige Schlafbedingungen können ebenfalls eine Rolle spielen. Blaues Licht (z. B. von Bildschirmen) hemmt die Melatoninproduktion und kann den Schlafrhythmus stören.

Lösung:

  • Verwende warmes, gedimmtes Licht für nächtliche Still- oder Kuschelmomente.
  • Sorge für eine ruhige, konstante Schlafumgebung ohne störende Einflüsse.

Was tun, wenn dein Kind nachts lange wach bleibt?

Wenn dein Kind regelmäßig für längere Zeit wach wird, ist es wichtig, geduldig zu bleiben und strukturiert vorzugehen. Hier sind einige Maßnahmen, die helfen können:

1. Schlaftagebuch führen

Dokumentiere über mehrere Tage hinweg Schlafenszeiten, Wachphasen und Tagesabläufe. So kannst du Muster erkennen und gezielt Anpassungen vornehmen.

2. Wachzeiten anpassen

Basierend auf deinem Schlaftagebuch kannst du versuchen, die Wachzeiten deines Kindes schrittweise anzupassen. Manchmal hilft es, den Mittagsschlaf etwas zu kürzen oder die Bettgehzeit nach hinten zu verschieben.

3. Ruhige Nachtbegleitung statt aktiver Bespaßung

Wenn dein Kind nachts länger wach ist, vermeide es, es aktiv zu beschäftigen. Bleibe ruhig, reduziere äußere Reize und versuche, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.

4. Auf individuelle Bedürfnisse achten

Jedes Kind hat einen eigenen Schlafrhythmus. Während einige Kinder eine längere Wachphase brauchen, um wieder müde zu werden, benötigen andere besonders viel Nähe und Geborgenheit.

Fazit: Nächtliche Wachphasen sanft reduzieren

Lange nächtliche Wachphasen sind oft eine Phase, die mit der Zeit von selbst wieder verschwindet. Dennoch kannst du durch eine ausgewogene Tagesgestaltung, eine angepasste Schlafverteilung und eine ruhige Schlafumgebung dazu beitragen, dass dein Kind nachts schneller wieder einschläft.

Bleib geduldig, beobachte dein Kind und probiere verschiedene Anpassungen aus – oft reicht schon eine kleine Veränderung im Tagesablauf, um den Nachtschlaf nachhaltig zu verbessern.

Übersicht Wachzeiten

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